Das Überwinden einer Behinderung durch Tanz : Die Geschichte von Mieko
Mieko fing gerade an, tahitianischen Tanz zu lernen, um ihr Körperbewusstsein aufrecht zu erhalten, als eine zunehmende Taubheit anfing, ihren Gleichgewichtssinn zu beeinträchtigen.
Nachdem sie zum ersten Mal Misaki Yamamoto, Te Marama, einer Tanzlehrerin aus Nagoya, begegnet war, begann Mieko Ori Tahiti zu lernen.
Es ist keine einfache Leistung, ohne die Fähigkeit, die Musik hören zu können, zu tanzen. Bevor sie ihre Reise durch die Kunst des tahitianischen Tanzes begann, probierte Mieko es mit hawaiianischem Tanz. Jedenfalls war sie enttäuscht, als man ihr dort sagte, dass sie in der Lage sein sollte, die Musik zu hören, um Hawaiianischen Tanz auszüben zu können.
Misaki Yamamoto, deren Schule einer großen Familie gleicht, nahm Mieko freundlich in ihren Unterricht auf.
Mieko, die mittlerweilen ihr Gehör schon fast völlig verloren hat, fühlt die Vibrationen der Trommeln und hat eine spezielle Fähigkeit entwickelt, durch die sie den anderen Tänzern in ihrer Gruppe folgen kann.
Wie sie selbst und andere bestätigen, „hört“ Mieko die Musik mit ihrem Körper und ihrem Herzen.
Das Tanzen von Ori Tahiti bringt Freude Miekos Leben und hat ihr ermöglicht, wieder die Verbindung zwischen ihr selbst und ihrem eigenen Körper zu finden sowie auch den Gleichgewichtssinn, von dem sie befürchtete, ihn komplett zu verlieren.
Mieko wird ihre Fähigkeiten beim Heiva der Tanzschulen in Tahiti später in diesem Jahr bei Te Tuamarama weiterentwickeln. Sie wird dort Ende Mai mit anderen Schülerinnen von Te Marama, ihrer School in Nagoya, Japan, eintreffen.
Mieko wurde 1978 geboren und die Beeinträchtigung ihres Hörvermögens wurde zuerst bei ihr im Alter von 10 Jahren diagnostiziert. Trotz einer Behandlung verlor Mieko allmählich ihr Hörvermögen. Heute kann Mieko auf ihrem rechten Ohr gar nichts mehr hören und das Hörvermögen auf dem linken Ohr schwindet ebenfalls schnell immer mehr. Sie lebt nahezu in einer Welt der fast völligen Stille.
Ihre Begegnung mit dem tahitianischen Tanz an der Te Marama Schule hat ihr Zuversicht gegeben und ihre Lebensaussichten völlig verändert.
Für sie ist Te Marama ein Ort, an dem sie ihre Behinderung vergessen kann, ein Ort, der ihr ihre Lebensfreude zurückgibt.
