Die Basis der Technik: Tahiri und Otamu
Der tahitianische Tanz breitet sich zwar erfolgreich in der ganzen Welt aus, doch die meisten Tänzerinnen haben ihn nicht in Polynesien erlernt. Ihre verschiedenen Lehrer haben ihre Kenntnisse oft selbst von Tänzerinnen außerhalb unseres Landes erhalten.
Im Laufe der Workshops, die ich in Europa und in Japan leite, habe ich viel Schlechtes und auch viel Gutes zu sehen bekommen.
Man darf nicht vergessen, dass der Tanz im 19. Jahrhundert eine Zeit lang nicht offiziell unterrichtet wurde. Dies und der Einfluss der kulturellen und spirituellen Kolonisation machen es heute unmöglich, mit Sicherheit sagen zu können, welche die ursprünglichen Techniken sind.
Die am Conservatoire unterrichten Techniken stammen aus einer Erforschung der Tanzbewegungen.
Diese Forschung beruht auf der Beobachtung des Körpers in Bewegung und ist vorwiegend das Ergebnis der Arbeit von Mamie Louise Kimitete.
Weitere Beiträge wurden durch die Bewegungsanalyse und durch medizinische Kenntnisse über den Einsatz des Körpers eingebracht, wie etwa durch die Heilgymnastik und die Funktionsmedizin.
Nutzung des Raums
Die Schritte gehen in alle Richtungen. Die Bewegungen sind Schwünge sowie „ellipsenförmiges“ Kreisen rund um die Achse der Wirbelsäule.
Sie werden ausgeführt, indem das Körpergewicht als Kraft eingesetzt wird, also durch die Verlagerung des Körpergewichts.
Die Bewegungen des Unterkörpers werden niemals an den Oberkörper weitergegeben, dieser bleibt unabhängig für die Ausführung der Gestik.
Die Gestik und die Schritte sind streng aufeinander abgestimmt. Traditionsgemäß drückt nur die Gestik den Grundgedanken des Tanzes aus.
Dennoch müssen heute bei Tanzwettbewerben in Tahiti auch die Schritte und die Figuren dem Thema, dem Argument der Aufführung dienen.